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Denk'mal drüber nach (6): Das Defizit des (Auto)verkehrs. Ein Nachtrag

18. April 2010 by

Posted in: ÖPNV, Uncategorized, Wuppertal

Ich möchten den vor einigen Tagen gesponnen Faden noch einmal aufnehmen, da der Spiegel einen Artikel dazu online gestellt hat. Daraus möchte ich einige Passagen zitieren und anregen sich diesen vernünftigen Artikel ganz durchzulesen: Raus aus dem Schlagloch

“Bei allen Zweifeln an den Details hat der Vorstoß des UBA einen großen Vorteil: Er wirft die grundsätzliche Frage auf, welche Veränderungen nötig sind, um in Zukunft eine bessere, intelligentere und vor allem umweltfreundlichere Mobilität zu ermöglichen als im Moment. Denn die automobile Gesellschaft von heute steckt selbst in einer Art Schlagloch fest: Sie erzeugt zu viele Treibhausgase, verschlingt zu viel Fläche, verunstaltet die Städte und gefährdet die schwächsten Verkehrsteilnehmer zu stark.[…]
Grundsätzlichere Fragen zum Auto aufzuwerfen, ist politisch nahezu tabu: Ob es bessere Formen von Mobilität gibt als das Land mit mehr als vierzig Millionen rollenden Wohnzimmern zu bestücken, fällt darunter. Verkehrspolitik erschöpft sich deshalb zu sehr darin, neue Autobahnen und Umgehungsstraßen zu bauen und höchstens noch mittelfristig den Verbrennungsmotor durch Elektroantrieb zu ersetzen. Darum ist der Vorstoß des Umweltbundesamts so erfrischend. Die Menschen in den weißen Kitteln tun, wofür sie bezahlt werden: vorausdenken und ein Land entwerfen, dessen Lebensqualität weltweit erreicht werden könnte, ohne die Umwelt zu ruinieren.”

Heute war ich auf dem Laurentiusplatz in Elberfeld. Ein idyllisches Plätzchen Wuppertal. Und doch standen überall Autos herum. Jede Menge Schildern verkündete Halteverbote, Parkscheinpflichten und Behindertenparkplätze. Das  Eiscafé dort hat 5 Tische an die Hauswand gequetscht, um wenigstens ein bisschen Außengastronomie zu haben. Zwischen dem Platz und dem Café verhindert eine Parkzone, wo vier dicke Autos abgestellt waren, dass man heute dort bequem draußen sitzen konnte. Also gab es nur ein Eis im Hörnchen auf dem Weg, statt eines Kiwi-Bechers. Wenn man immer vom volkswirtschaftlichen Nutzen des Automobils spricht, sollte man vielleicht auch Bedenken, dass dem Eiscafé heute höhere Einnahmen bei jedem Kunden, der nicht draußen sitzen konnte, entgangen sind.
Tagged: Fragen, Gedanken

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