Am vergangenen Sonntagmorgen fuhr ich mit der ersten Schwebebahn des Tages vom Döppersberg zum Alten Markt. Als die halb besetzte Schwebebahn in die Station Loher Brücke einfuhr, öffneten sich die Türen und einige Leute stiegen aus. Mein Blick und der einiger anderer richtete sich auf ein Pärchen, das zusammengesunken auf den Sitzgelegenheiten schlief. Sie groß und stämmig, er hager, schmal und unrasiert. Einer der Aussteigenden wies die beiden mit einer mir unverständlichen frühmorgendlichen Fröhlichkeit daraufhin, dass die Schwebebahn eingefahren sei, doch der Mann winkte nur ab, während die Frau weiterschlief. Der Schwebebahnfahrer stieg aus und fragte dann, ob bei den beiden alles in Ordnung sei, was der Mann bejahte. Die Frau schlief einfach weiter. “Also braucht ihr keine Hilfe?”, fragte der Fahrer noch einmal nach und mittlerweile verfolgten alle Fahrgäste, was auf dem Schwebebahnsteig vor sich ging. Der Mann lächelte und winkte erneut ab, bevor er sich wieder anlehnte und die Augen schloss. Als die Türen wieder mit dem üblichen “Getöse” schlossen, zuckten die beiden nicht einmal.
Als wir weiter Richtung Barmen schwebten, fragte ich mich, seit wann die beiden wohl da waren. Die Schwebebahnstationen sind über Nacht verschlossen. Warum sucht man sich diesen Ort aus, um seinen Kater auszuschlafen?